Ein Traum, der 20 Jahre gewartet hat

Mit 16 habe ich davon geträumt, in Altea am Meer zu leben. Damals habe ich mir gesagt: „Das mache ich später, wenn ich in Rente bin.“
Der Grund: Der spanische Arbeitsmarkt ist schlecht, viele befristete Jobs, oft nur rund 1.000 Euro netto im Monat, und eine sehr hohe Jugendarbeitslosigkeit. Also habe ich diesen Plan für mich vorerst ausgeschlossen.

Doch der Wunsch blieb und wurde in den letzten Jahren immer stärker.
Der Wendepunkt kam 2020, als meine Mutter starb. Mir wurde bewusst, wie endlich das Leben ist. Langsam keimte in mir die Idee, den Schritt früher zu wagen.

Erste Schritte Richtung Auswanderung

Ich begann zu überlegen, wie ich remote von Spanien aus arbeiten könnte.
Mein Mann war anfangs skeptisch, aber da ihn sein Job immer mehr zermürbte, stimmte er zu: „Wir wandern aus.“

Die Wohnung in Altea war durch meine Großeltern schon vorhanden, aber renovierungsbedürftig. Also beschlossen wir im Oktober 2022, sie renovieren zu lassen. Fertig werden sollte alles im Mai 2023, aber daraus wurde nichts.

Irgendwann stieß ich 2021 auf das Thema Virtuelle Assistenz. Die Selbstständigkeit machte mir allerdings Angst, also dauerte es noch, bis ich mich damit beschäftigte. Im September 2022 startete ich nebenberuflich als VA fürs Backoffice, dank einer Challenge und einem Kurs von Nadine Abdussalem. Später nahm ich dann noch Webdesign auf, hatte jedoch leider enttäuschende Kunden und entschied Ende 2023, als Coachin zu arbeiten. Aber das Webdesign hat mich nach wie vor nicht losgelassen.

Renovierung und Zweifel

Bis die Renovierung tatsächlich begann, verging fast ein Jahr.
In Spanien braucht man selbst für kleine Arbeiten eine Baugenehmigung. Unsere Genehmigung wurde erst verschlampt und kam schließlich im August 2023. Die Baufirma hatte interne Probleme und vertröstete uns immer wieder. Erst im Juni 2024 startete die Sanierung.

In der Zwischenzeit wuchsen meine Zweifel:

  • Wird die Renovierung überhaupt fertig?
  • Finde ich genug Kunden?

Ich arbeitete nur halbherzig an meiner Selbstständigkeit. Der Traum vom Meer rückte in den Hintergrund, der Winter in München drückte auf meine Stimmung und nichts schien voranzugehen.

Endlich geht es los

Im Juni 2024 war es so weit, die Renovierung begann. Ich freute mich riesig.
Meine nebenberufliche Selbstständigkeit lief zwar ohne große Erfolge, aber ich baute mein technisches Fundament auf und machte eine Coachingausbildung.

Im Juli kam der nächste Rückschlag: Sommerpause, Baustopp bis September. Fertig wurde die Wohnung schließlich im Dezember 2024. Eine Woche durfte ich sie genießen, mein Traum war zum Greifen nah.

Kündigung und Neuanfang

Trotzdem zögerte ich, meinen sicheren Job im öffentlichen Dienst zu kündigen. Erst im März 2025 tat ich es. Die Selbstständigkeit lief noch nicht rund, meine innere Kritikerin war laut, und anstatt Euphorie folgte eine emotionale Talfahrt. Dazu habe ich auch einen Blogartikel geschrieben: Wenn das alte Ich dich festhalten will – am Beispiel meiner Auswanderung

Warum wollte ich überhaupt aus dem Angestelltenverhältnis raus? Ja, klar, ich wandere nach Spanien aus, aber die Selbstständigkeit gibt mir das, was ich als vielseitige Person brauche: Abwechslung, das zu machen, was mir wirklich Spaß macht.

Vielleicht fragst du dich jetzt: Aber kann das auch nicht im Angestelltenverhältnis sein? Ja, natürlich kannst du auch als Angestellter einen Job finden, der dich erfüllt. Aber mein Herzensweg ist die Selbstständigkeit, denn ich bin realistisch: In Spanien an einen Job zu kommen, der mir wirklich Spaß macht? Erstens kann ich kein perfektes Spanisch, ich habe erst A2-Niveau, und zweitens besteht der Jobmarkt hier zum Großteil aus Gastronomie und Tourismus, und das ist nicht das, was ich wirklich will. Deswegen habe ich mich für ein eigenes Online-Business entschieden. Möchtest du dazu mehr wissen, dann geht es zum Blogartikel „Ein eigenes Online-Business aufbauen“ 

Kurz darauf kündigte auch mein Mann und zog Ende April nach Altea mit einem Call-Center-Job in der Tasche. Am 28. April kam er mit den Katzen an, mitten in einem spanienweiten Stromausfall.

Ich blieb noch sieben Wochen allein in München, um alles abzuwickeln.

Abschied aus München

Mein alter Wohnort in München

Die letzten Wochen waren geprägt von Ausmisten, Abschieden und dem Besuch alter Lieblingsorte. Es hatte etwas Magisches, aber auch Wehmut lag in der Luft. Ja, ich habe immer mit dem Wohnort gehadert, da er direkt an der Straßenbahn an einer Kreuzung war. Aber: München ist und bleibt mein Geburtsort.


Mein letzter Arbeitstag fühlte sich unwirklich an. Die Wohnungsabnahme wurde durch einen Nachbarn, der ohne Erlaubnis Sachen im Speicher abgestellt hatte, noch einmal turbulent. Jetzt hatte ich von good old Munich so richtig die Nase voll und ging für die letzte Nacht in ein Hotel.

Der Flug über Alicante nach Altea

Ich in Benidorm am Busbahnhof

Am 23. Juni 2025 flog ich nach Alicante. Am Münchner Flughafen fühlte es sich zunächst fast wie ein Urlaub an, doch im Hinterkopf war mir bewusst: Du wirst jetzt für eine lange Zeit nicht mehr hierherkommen. Vielleicht mal, um zu Besuch zu kommen, aber es ist nicht mehr dein Wohnort. Deutschland ist Geschichte.

In Alicante angekommen, wartete ich auf den Bus nach Benidorm. Dort setzte ich mich in ein Café und trank einen Cappuccino. Es war ein eigenartiges, aber glückliches Gefühl. Um mich herum hörte ich nur Spanisch und in diesem Moment wusste ich: Ich bin angekommen.

Den letzten Abschnitt der Reise fuhr ich mit dem Zug nach Altea. Oben in der Wohnung angekommen, begrüßten mich meine Katzen, die ich seit sieben Wochen nicht mehr gesehen hatte. Ich knuddelte sie ausgiebig. Mein Mann war an diesem Tag leider noch arbeiten, aber später konnten wir den Moment gemeinsam im Restaurant feiern.

Leben am Wohlfühlort

Mein neuer Wohnort

Die ersten Tage in Altea waren wie ein Traum.
Hier zu leben, wo das Meer vor der Tür liegt, ist ein unbeschreibliches Gefühl, besonders als hochsensible Person. Sonnenaufgänge, der rote Mond, Regenbögen über dem Meer, das ist der Grund, warum ich hier bin.

Und auch im Alltag genieße ich es, von meinem Arbeitsplatz aus, aufs Meer blicken zu können. Das allein ist schon Motivation pur.

Natürlich nimmt man seine Einstellung in das neue Leben mit. Ich hatte insgeheim gehofft, mich komplett zu verändern, aber es ist eher eine sanfte Entwicklung. Die noch Zeit braucht, um zu wachsen. Und das ist vollkommen okay. Hier wieder: Geduld musst du haben.

Mein Fazit nach sieben Wochen

Der erste Monat fühlte sich wie Urlaub an, auch wenn ich am 1. Juli offiziell voll in die Selbstständigkeit gestartet bin und mein Coaching-Zertifikat erhalten habe.

So richtig angekommen bin ich vll. erst in ein paar Monaten. Aber: Die Renovierung ist abgeschlossen, das Stromproblem gelöst. Eine letzte Sache steht noch aus, der Residenten-Termin bei der Extranjería.

Meine Erkenntnis: In Spanien dauert vieles länger, aber am Ende fügt sich alles. Geduld zahlt sich aus.

Ich bin dankbar, hier zu sein, auch wenn es ab und zu nervige Tage gibt. Wie z. B., dass es nachts hier im Sommer sehr laut ist.

Mein Fokus liegt jetzt auf meinem Herzensprojekt „Mutig du selbst“ für sensible Multitalente.
In diesem Kurs begleite ich dich dabei, dein Selbstvertrauen zu stärken, Klarheit zu finden und mutig deinen eigenen Weg zu gehen – egal, ob es um einen beruflichen Neuanfang, eine persönliche Veränderung oder mehr Erfüllung im Alltag geht.
Trage dich hier unverbindlich auf die Warteliste ein, um als Erste zu erfahren, wenn es losgeht: susanne-wegbauer.de/warteliste-kurs.

Begleitend dazu biete ich 1:1-Coachings für berufliche Neuorientierung an, um individuell und persönlich auf deine Situation einzugehen. Vereinbare dafür gerne ein kostenloses Orientierungsgespräch.

Außerdem unterstütze ich dich als Webdesignerin auf va-wegbauer.de dabei, dein Herzensbusiness sichtbar zu machen – mit einer Website, die dich und deine Arbeit authentisch widerspiegelt.

Sei wie ein Chamäleon und lebe deine Vielseitigkeit aus. 🌿

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