Früher, als ich noch nicht wusste, dass ich eine hochsensible Person bin, habe ich mich oft nicht richtig gefühlt, weil ich nach einem 8-Stunden-Tag einfach nur fertig war. Nachmittags hing ich nur noch da und überstand irgendwie den restlichen Tag.

Als mir bewusst wurde, dass ich eine HSP bin, konnte ich diesem Phänomen endlich auf den Grund gehen. Heute gestalte ich meine Arbeit als Coachin & Webdesignerin so, dass sie zu meinem Energielevel passt.

Mit diesem Blogartikel will ich dir zeigen, dass du dich nicht mit Dauererschöpfung abfinden musst, sondern dir deine Arbeit passend machst – egal ob angestellt oder selbstständig.

Hochsensibilität im Job – warum Arbeit schneller überfordert

Hochsensible Personen haben ein Nervensystem, das feiner arbeitet. Geräusche, Gerüche, Gespräche, ständige Unterbrechungen – all diese Reize werden intensiver wahrgenommen. Wer hochsensibel arbeitet, braucht deshalb mehr Pausen und Ruhephasen, um sich zu erholen. Eine halbe Stunde Mittagspause reicht meist nicht aus. Kein Wunder also, dass eine 40-Stunden-Woche für viele Hochsensible zu viel ist.

Lies dazu gerne auch meinen Blogartikel „Was ist Hochsensibilität?“

„Warum schaffe ich das nicht?“

Vielleicht kennst du diesen Gedanken: „Alle anderen schaffen acht Stunden am Tag – warum ich nicht?“ Viele Hochsensible fühlen sich falsch oder zu schwach, wenn sie mit dem klassischen Arbeitsmodell kämpfen. Doch das hat nichts mit Schwäche zu tun, sondern mit Hochsensibilität. Wer hochsensibel im Job ist, verbraucht schlicht mehr Energie für dieselben Aufgaben.

Arbeiten als hochsensible Person – wenn der Job zum Energieräuber wird

Noch schwieriger wird es, wenn die Tätigkeit nicht zu dir passt. In einem Job ohne Sinn oder Freude wirkt schon Teilzeit wie ein Kraftakt. Viele hochsensible Menschen halten jahrelang durch und landen irgendwann im Burnout. Hier ist es wichtig, ehrlich zu sich selbst zu sein und zu prüfen: Passt mein Beruf überhaupt zu meiner Hochsensibilität?

Zu den Anzeichen eines falschen Jobs habe ich auch einen Blogartikel geschrieben.

Tipps für Hochsensible: Arbeit neu denken

Die gute Nachricht: Du bist nicht an das starre 40-Stunden-Modell gebunden. Und wenn du jetzt denkst: „Ach, das ist doch nicht möglich“, gebe ich dir hier ein paar Vorschläge:

  • Teilzeit mit fairer Bezahlung
  • Vier-Tage-Woche oder weniger Stunden pro Tag
  • Flexible Arbeitszeiten, die zu deinem Biorhythmus passen
  • Homeoffice
  • Selbstständigkeit oder Jobwechsel in eine sinnerfüllte Tätigkeit

Studien zeigen, dass unsere Aufnahmefähigkeit nach 4–5 Stunden stark abnimmt. Gerade für hochsensible Personen ist es daher sinnvoll, Arbeitszeit und Pausen bewusst zu gestalten.

Sprich doch mal mit deinem Chef oder deiner Chefin und sage nicht von vornherein: „Das wird bestimmt nicht gehen.“ Wenn das nicht möglich ist, dann fange an, nach anderen Jobs Ausschau zu halten, die flexibler sind und dir mehr Pausen ermöglichen.

Glaube mir: Du findest einen Weg. Wir sind nicht nur zum Arbeiten da – Arbeit darf Spaß machen! Nutze die Zeit, um dir klarzumachen, was du wirklich willst. Denn wenn dich der Beruf erfüllt, schenkt er dir Energie, und dann hast du als hochsensible Person auch nicht mehr so ein großes Problem mit deinem Energiehaushalt.

👉 Lies dazu auch gerne meinen Blogartikel zur Berufungsfindung.

Dein Wert misst sich nicht an Stunden

Arbeiten als hochsensible Person bedeutet: Nicht die abgesessene Zeit zählt, sondern das Ergebnis. Viele schaffen in fünf konzentrierten Stunden mehr als in acht Stunden Dauermüdigkeit. Arbeit darf Spaß machen, Sinn geben und dir Energie schenken – statt sie dir zu rauben.

In meinem Sekretariatsjob habe ich die meiste Zeit nur abgesessen und mich immer wieder gefragt: „Was mache ich hier? Braucht mich überhaupt jemand?“ Das Fatale an der Situation ist, dass wir nach Stunden bezahlt werden und nicht nach dem, was wir tatsächlich schaffen.

Ja, es gibt auch Jobs, die acht Stunden wirklich ausfüllen. Aber selbst dort brauchen Hochsensible Pausen – sonst droht langfristig die Erschöpfung oder sogar ein Burnout.

Schlaf ist so wichtig

Wir Hochsensiblen brauchen mehr Schlaf als andere. Es ist essenziell, dass der Schlaf erholsam ist und du rechtzeitig ins Bett gehst. Pauschal lässt sich sagen, dass 7–9 Stunden ein ideales Maß sind. Aber wenn du mehr Zeit brauchst, ist das vollkommen okay.

Achte auf deine Schlafqualität: Dunkle den Raum ab und verzichte auf das Handy kurz vor dem Schlafengehen. Ein gesunder Schlaf bringt dich leichter durch den Tag!

Fazit: Hochsensibel arbeiten heißt, eigene Wege zu gehen

Wenn dir eine 40-Stunden-Woche zu viel ist, dann stimmt nicht etwas mit dir – sondern das System passt nicht zu dir. Mit dir ist alles richtig. Erlaube dir, einen Beruf zu wählen, der zu deiner Hochsensibilität passt und dich erfüllt.

Es wird dir oft vorgegaukelt, dass Arbeit hart sein muss und Energie zieht. Das ist aber nicht normal. Suche dir einen Weg, der zu dir und deinen Bedürfnissen passt.

Dein nächster Schritt

Benötigst du dabei Unterstützung? Dann vereinbare gerne ein kostenloses Orientierungsgespräch oder schaue auf meine Coachingseite. Gemeinsam finden wir heraus, welcher Weg für dich passt.

Höre gerne auch rein in meine Podcastfolge: Sind 40 Stunden Gift für Hochsensible?

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