Als ich als Teenager anfing, nach Ausbildungsplätzen zu suchen, fiel es mir schwer, mich für einen bestimmten Beruf zu entscheiden. Der Wunsch, einen passenden Beruf zu finden, war tief in meinen Gedanken verankert. Mit 17 Jahren war ich schüchtern und sehr unsicher, was es mir erschwerte, eine Ausbildungsstelle zu bekommen. Zunächst besuchte ich eine Hauswirtschaftsschule, die ich nach einem Jahr abbrach. Danach erledigte ich verschiedene Aushilfsjobs, wie als Zeitungsausträgerin oder an einer Tankstelle zu arbeiten oder zu putzen.
Relativ spät, mit 21 Jahren, begann ich eine Ausbildung zur kaufmännischen Assistentin an einer Berufsfachschule, die mir Freude bereitete. Dennoch wechselte ich anschließend häufig die Jobs und war nach einigen Monaten oft unzufrieden, was meinen Lebenslauf unübersichtlich erscheinen ließ. Damals schämte ich mich dafür, denn vor etwa 15 Jahren war es noch üblich, längere Zeit in einem Unternehmen zu bleiben.
Als ich Ende 20 war, wurde mir bewusst, weshalb ich ständig die Stellen wechselte und Job-Hopping betrieb. Ich bin eine Scanner-Persönlichkeit, die Abwechslung schätzt, und aufgrund meiner Hochsensibilität benötige ich eine sinnstiftende Tätigkeit. Obwohl ich mir dessen bewusst war (und einfach nicht wahrhaben wollte), habe ich mich in konventionelle Bürojobs gezwungen, bis ich schließlich den Weg zur Selbstständigkeit entdeckte. Für mich stellt das die optimale Lösung dar, um meine unterschiedlichen Interessen zu vereinen.
In diesem Blogartikel möchte ich über das Thema Job-Hopping sprechen und wie du als hochsensible Scanner-Persönlichkeit damit umgehen kannst.
Die Suche nach dem perfekten Job
Heutzutage suchen viele Menschen vermehrt nach einem Beruf, der ihnen Freude bereitet und nicht nur für finanzielle Sicherheit sorgt. Dennoch sind in der Gesellschaft oft noch Überzeugungen fest verankert wie „Arbeit muss keinen Spaß machen“ oder „Es geht nur darum, Geld zu verdienen“. Wenn Jugendliche in die Arbeitswelt eintreten, wird von ihnen erwartet, dass sie eine Entscheidung darüber treffen, welchen Weg sie einschlagen möchten. Dabei wissen viele Teenager oft noch nicht genau, was sie wirklich wollen, und der erste Job, den sie wählen, ist in der Regel nicht der letzte.
Selbst in späteren Lebensphasen haben manche Personen Schwierigkeiten, sich längere Zeit an einem Ort zu halten und neigen dazu, erneut zu wechseln. Sie beginnen zu zweifeln, ob mit ihnen etwas nicht in Ordnung ist. Vielleicht zählst du ebenfalls zu dieser Gruppe? Deshalb ist es entscheidend, dass du dich selbst besser verstehst und dir überlegst, warum du so handelst.
Nach mehreren Monaten oder nach einigen Jahren erfolgt ein Wechsel des Arbeitsplatzes. Dieses Phänomen wird als Job-Hopping bezeichnet.
Vereinbare gerne ein Orientierungsgespräch mit mir, ich unterstütze dich gerne in der beruflichen Neuorientierung.
Was ist Job-Hopping und warum ist es so verbreitet?
Job-Hopping ist ein Phänomen in der Arbeitswelt. Es bedeutet, dass Menschen oft die Arbeit wechseln. Viele fragen sich, warum das so ist. Betrachten wir dieses Thema gemeinsam genauer.
Definition von Job-Hopping
Job-Hopping bezeichnet das häufige und rasche Wechseln von Arbeitsplätzen (manche bleiben nur einige Monate in einer Position oder wechseln nach etwa ein bis zwei Jahren). Im Gegensatz zu früheren Zeiten, in denen Arbeitnehmer/innen lange bei einem Arbeitgeber verblieben, hat sich dies heute verändert. Viele sind auf der Suche nach besseren Karrierechancen, höheren Gehältern und persönlicher Weiterentwicklung.
Gründe für häufige Jobwechsel
Es gibt viele Gründe für Job-Hopping. Arbeitsplatzunzufriedenheit und die Suche nach besserer Work-Life-Balance sind oft die Hauptgründe. Viele wollen auch eine bessere Karriere und neue Herausforderungen.
- Unzufriedenheit am Arbeitsplatz: Viele fühlen sich nicht gut behandelt oder unterfordert. Job-Hopping hilft ihnen, sich zu verbessern.
- Karriereambitionen: Der Wunsch nach Aufstieg kann dazu führen, dass der Job gewechselt wird, wenn es keine Chancen gibt.
- Persönliches Wachstum: Neues Lernen und Erfahrungen sind wichtig. Job-Hopping bietet die Chance dazu.
Job-Hopping kann Risiken haben, aber es zeigt auch, dass Personen sich anpassen können. In der modernen Arbeitswelt ist Flexibilität wichtig. Wie wird hier das Gleichgewicht gefunden?
Die Psychologie hinter dem Jobwechsel
Fragst du dich selbst, warum du immer wieder den Job wechselst und Neues entdecken willst? Es kann sein, dass du eine Scanner-Persönlichkeit bist. Multitalente sind oft sehr vielseitig und suchen immer wieder nach neuen Herausforderungen.
Um mehr darüber zu erfahren, schaue gerne in meinen Blogartikel zu Scanner-Persönlichkeiten rein.
Die Rolle der Scanner-Persönlichkeit
Scanner-Persönlichkeiten haben breite Interessen und Fähigkeiten. Sie können in vielen Bereichen erfolgreich sein. Ihre Neugier und der Wunsch zu lernen führen zu häufigen Jobwechseln.
Sie suchen nicht nur nach Abwechslung. Sie wollen auch ihre Talente voll ausschöpfen und einen Beruf machen, der sie erfüllt.
Hochsensibilität und die Auswirkungen auf die Berufswahl
Hochsensible Menschen haben besondere Anforderungen an ihr Arbeitsumfeld. Sie empfinden häufig herkömmliche Arbeitsbedingungen als überwältigend und streben nach einem ruhigeren und harmonischeren Arbeitsplatz.
Die Verbindung von hoher Sensibilität und einer Scanner-Persönlichkeit spielt eine entscheidende Rolle bei der Berufswahl. Sie sind auf der Suche nach Tätigkeiten, die sowohl intellektuell anregend als auch sinnvoll sind.
Die eigene Persönlichkeit und die individuellen Bedürfnisse sind essenziell bei der Auswahl des Berufs. Wenn du diese Faktoren berücksichtigst, kannst du dir deinen Wunschjob gestalten.
Willst du herausfinden, ob du eine hochsensible Person bist? Dann schaue gerne in meinen Artikel zur Hochsensibilität rein.
Wie zu viele Jobwechsel deinen Lebenslauf beeinflussen
Ein häufiger Wechsel der beruflichen Laufbahn kann sowohl Chancen als auch Herausforderungen für deinen Lebenslauf darstellen. Personalverantwortliche interpretieren diese oftmals auf unterschiedliche Weise.
- Flexibilität und Anpassungsfähigkeit: Positiv gesehen zeigt ein Lebenslauf mit vielen verschiedenen Positionen, dass du flexibel und anpassungsfähig bist. Dies kann besonders in dynamischen Branchen als wertvoll erachtet werden.
- Fragezeichen bei Langzeitverpflichtungen: Auf der anderen Seite könnte dein Lebenslauf Fragen bezüglich deiner Beständigkeit und Verpflichtungsfähigkeit aufwerfen. Unternehmen, die auf der Suche nach langfristigen Mitarbeitenden sind, könnten Bedenken haben.
Um nicht ausschließlich als „Job-Hopper“ wahrgenommen zu werden, ist es entscheidend, dass du deine berufliche Laufbahn im Lebenslauf geschickt präsentierst. Hier sind einige Vorschläge, wie du dies erreichen kannst:
- Hebe die erworbenen Fähigkeiten und Erfolge hervor, die du in jedem Job gesammelt hast.
- Erkläre in deinem Anschreiben oder im Vorstellungsgespräch die Gründe für den Wechsel, insbesondere wenn diese strategischer Natur waren.
- Vermittle eine Geschichte oder einen roten Faden, der sich durch deine verschiedenen Positionen zieht, um zu zeigen, wie jede Station zu deiner beruflichen Entwicklung beigetragen hat.
Durch eine durchdachte Darstellung deiner beruflichen Stationen kannst du potenziell negative Aspekte abmildern und die positiven hervorheben. Dadurch wird dein Lebenslauf zu einem Beweis deiner beruflichen Reife und deiner Fähigkeit, aus jeder Erfahrung zu lernen und zu wachsen.
Lange Zeit habe ich mich dafür geschämt, aber mittlerweile habe ich es akzeptiert und bin stolz darauf, vielseitige Interessen zu haben und neue Herausforderungen zu suchen. Besonders in der heutigen Zeit, mit den fortschrittlichen technologischen Möglichkeiten, ist es notwendig, sich ständig an neue Bedingungen anzupassen. Wer eignet sich dafür besonders gut? Wir Scanner-Persönlichkeiten!
Die positiven Seiten des Job-Hoppings
Beim Job-Hopping gibt es viele Vorteile, die oft übersehen werden. Viele denken, dass häufiges Wechseln von Jobs unbeständig ist. Doch es kann eine kluge Entscheidung sein, um deine Fähigkeiten zu erweitern und deine beruflichen Erfahrungen auszubauen.
Neue Fähigkeiten und Erfahrungen
Bei jedem neuen Job musst du dich schnell in neue Aufgaben einarbeiten. Du lernst neue Fähigkeiten und eignest dir neues Wissen an. Das macht dich wertvoller auf dem Arbeitsmarkt.
Ein breites Spektrum an beruflichen Erfahrungen öffnet Türen zu verschiedenen Karrieren. So kannst du in verschiedenen Branchen und Berufen erfolgreich sein.
Netzwerkaufbau durch verschiedene Positionen
Networking ist wichtig für den beruflichen Erfolg. Durch Job-Hopping baust du ein großes berufliches Netzwerk auf. Du knüpfst wertvolle Kontakte in verschiedenen Bereichen.
Jeder Jobwechsel bietet neue Chancen zum Austausch und zur Zusammenarbeit. Das erweitert dein professionelles Netzwerk erheblich.
In der folgenden Tabelle sind einige Schlüsselvorteile des Job-Hoppings aufgeführt. Sie betonen die Förderung von Fähigkeiten und den Aufbau von Netzwerken:
Vorteil | Erklärung |
---|---|
Fähigkeiten erweitern | Das Erlernen neuer Technologien und Methoden in verschiedenen Arbeitsumgebungen fördert dein berufliches Wachstum. |
Vielfalt an beruflichen Erfahrungen | Das Erkunden verschiedener Branchen bereitet dich auf eine breite Palette von Herausforderungen vor. |
Aufbau eines beruflichen Netzwerks | Beim Wechsel zwischen Branchen und Positionen triffst du auf zahlreiche einflussreiche Personen und Kollegen, die zukünftig nützliche Wegweiser sein könnten. |
Durch bewusstes Nutzen dieser Chancen können Networking und Erfahrungen dein berufliches Profil stark stärken. So wirst du auf spannende neue Wege geführt.
Nachteile und Herausforderungen von zu häufigen Jobwechseln
Der häufige Wechsel von Arbeitsstellen bringt große Herausforderungen mit sich. Diese Dynamik beeinflusst die Arbeitgeberwahrnehmung stark. Es kann die berufliche Langzeitplanung und die Karrierestabilität langfristig schädigen.
Wahrnehmung durch potenzielle Arbeitgeber
Ein Lebenslauf mit vielen kurzen Anstellungsverhältnissen wirft bei Arbeitgebern oft Fragen auf. Sie fürchten, dass ein Kandidat nicht langfristig bleiben wird. Das macht es schwer, Vertrauen in seine berufliche Beständigkeit zu haben.
Diese Sichtweise schadet besonders in Branchen, in denen Karrierestabilität und langfristige Beziehungen wichtig sind. Es kann den Bewerber benachteiligen.
Fehlende Langzeitperspektiven
Die ständige Suche nach dem „besseren Job“ kann die Entwicklung von Fähigkeiten behindern. Es wird schwierig, eine langfristige Karrierevision zu entwickeln. Daher ist es wichtig, dass du dir etwas suchst, das dir Spaß macht und abwechslungsreich ist und du nicht andauernd wechseln willst. Wichtig ist es hierbei, das für dich passende Unternehmen zu finden. Dann steht einer längeren Aufenthaltszeit in einer Firma nichts mehr im Weg.
Strategien, um endlich im Job anzukommen
Der Weg zu beruflicher Erfüllung beginnt mit der Entdeckung deiner Berufung. Es ist wichtig, deine persönlichen Werte und Leidenschaften zu erkennen. So findest du eine Position, die zu dir passt und deine Zufriedenheit steigert.
In diesem Abschnitt eine kleine Übersicht, wie du die wahre Berufung finden kannst. Deine persönlichen Werte und Leidenschaften helfen dir, ein zufriedenes Arbeitsleben zu führen.
Du möchtest dich ausführlicher darin einlesen? Dann lies dir meinen Blogartikel zur Berufungsfindung durch.
Auf die innere Stimme hören
Es ist ein wichtiger Schritt, auf deine innere Stimme zu hören. Verstehe dich selbst und was dich motiviert. Nimm dir Zeit, um herauszufinden, was dir wichtig ist.
Die Bedeutung von Werten und Leidenschaft im Beruf
Persönliche Werte und Leidenschaften sind wichtig für innere Zufriedenheit. Sie bestimmen, wie gut deine Arbeit zu dir passt. Wenn deine Arbeit deine Werte widerspiegelt und deine Leidenschaften anspricht, fühlst du dich wohler.
- Identifiziere, was dir in der Arbeit am wichtigsten ist.
- Betrachten, welche Aspekte deines aktuellen oder früheren Jobs dir am meisten und am wenigsten zugesagt haben.
- Ermittle, ob diese Aspekte mit deinen grundlegenden persönlichen Werten übereinstimmen.
Wähle einen Beruf, der deine Werte und Leidenschaften widerspiegelt. So erreichst du nicht nur berufliche Erfolge, sondern auch eine höhere Lebensqualität.
Praktische Tipps für den nächsten Jobwechsel
Ein gut geplanter Jobwechsel kann deine Karriere stark voranbringen. Hier sind einige bewährte Jobwechsel-Tipps. Sie helfen dir, diesen Schritt gut zu planen und deine Karrierestrategie zu verbessern.
- Selbstfindung: Erkenne, wer du bist und was du willst. Welche Werte und Stärken hast du?
- Kreiere deinen eigenen Arbeitsplatz: Schaue erst einmal, wie dein Traumjob aussieht und erst dann gehe auf Jobsuche
- Netzwerk aufbauen: Tausche dich mit Menschen aus, die bereits da sind, wo du hin willst.
- Vorstellungsgespräch üben: Bereite dich gut auf Vorstellungsgespräche vor. Übe typische Fragen und verbessere deine Antworten.
- Fortbildungen: Investieren in Weiterbildungen, die dich wirklich interessieren. So verbesserst du deine Qualifikationen und wirst für Arbeitgeber attraktiver.
- Online-Präsenz optimieren: Überarbeite deinen Lebenslauf und dein LinkedIn-Profil. Zeige deine Erfolge und Fähigkeiten.
- Zielunternehmen identifizieren: Finden heraus, welche Unternehmen dich interessieren. Recherchiere diese gründlich. Passt das Unternehmen zu deinen Werten?
- Karriereziele klären: Definiere, was du von deiner nächsten Position erwartest. Gibt es genug Weiterentwicklung?
Diese Tipps bereiten dich nicht nur auf den Jobwechsel vor. Sie helfen dir auch, deinem Traumarbeitsplatz näherzukommen.
Eine Artikelempfehlung von meinem Blog: Lies dir gerne den Text zu „Stärken finden“ und „Selbstfindung“ durch.
Fazit
Der Ausdruck Job-Hopping hat in unserer Gesellschaft oft einen negativen Klang, und insbesondere Scanner-Persönlichkeiten haben Schwierigkeiten, ihre vielfältigen Interessen zu vereinen. Daher ist es besonders wichtig, sich zu überlegen, was in den vorherigen Positionen nicht stimmte und welche Vorstellungen du für die Zukunft hast. Ansonsten besteht die Gefahr, im nächsten Job erneut unzufrieden zu sein.
Häufige Jobwechsel haben auch ihre Vorteile, du zeigst, dass du dich gut anpassen kannst und sammelst unterschiedliches Wissen und erweiterst dein Netzwerk.
Obwohl es heutzutage nicht mehr üblich ist, einen Lebenslauf mit einer langjährigen Anstellung vorzuweisen, haben Personalverantwortliche oft die Sorge, dass du nicht lange im Unternehmen bleiben wirst. Deshalb ist es besonders wichtig, dass deine berufliche Tätigkeit vielfältig ist und das Unternehmen auch Chancen zur Weiterentwicklung bietet.
Daher bin ich mir sicher, im richtigen Unternehmen (oder du gründest dein eigenes?) mit einem abwechslungsreichen Job wirst auch du länger bleiben. Und manchmal braucht es eben einen Tapetenwechsel, und das ist vollkommen okay. Lass dich nicht von Menschen beeinflussen, die noch eine starre Sichtweise auf den Arbeitsmarkt haben und dich verurteilen!
Du brauchst Unterstützung bei der Selbstfindung und beruflichen Neuorientierung? Dann vereinbare einen Termin bei mir. In diesem kostenlosen Orientierungsgespräch kannst du mir deine Gedanken darlegen und ich kann schauen, wie ich dir helfen kann.
Schaue auch gerne bei meinen Coaching-Angeboten vorbei.